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Fisher CA-4500 und BA-4500 Teil 2

 

 

Heute folgt also der zweite Teil dieser Kombination der Marke Sanyo/Fisher, die in der vergangenen Woche zunächst nur vorgestellt wurde. Inzwischen sind beide Geräte komplett überholt worden und die einzelnen Arbeitsschritte können beschrieben werden. Zuerst war die Endstufe BA-4500 an der Reihe.

 

Dieses hier ist eine der beiden Netzteilplatinen für die geregelten Spannungen, sowie die Schutzschaltung, die das Lautsprecherrelais steuert. Alle Elkos wurden erneuert, die gesamte Platine nachgelötet.
Das ist die zweite Netzteilplatine oben vor der Bearbeitung, unten nacher.
Hier sind die beiden Treiberkarten zu sehen. Eindeutiges Vorbild der BA-4500 war die P-300 von Accuphase, die zu diesem Zeitpunkt bereits fast 5 Jahre auf dem Markt war. Bis hin zur Form der Platinen und deren Steckplätze sieht das alles zum Verwechseln ähnlich aus.
An den Power-Metern hat sich schon mal jemand versucht und dort rote LEDs eingebaut, einfach jeweils fünf Stück in Reihe geschaltet ohne Gleichrichtung, direkt an die Trafowicklung angeschlossen. So können wir das natürlich nicht lassen und der Besitzer wollte das auch wieder original (also mit Lampen) haben.
Der Lautsprecherwahlschalter war schon stark angelaufen und korrodiert und wurde deswegen gereinigt und versiegelt. Links vorher, rechts nachher.
Jetzt sind alle Steckplatinen wieder an Ort und  Stelle. Hinten die beiden Treiberplatinen, vorne aussen die beiden Netzteilplatinen, rechts auch die mit der Schutzschaltung. Auch das Relais ist gesteckt, es wurde natürlich erneuert.
Anschließend wurden wieder alle Abdeckbleche eingebaut – auch das sieht der Accuphase P-300 verdächtig ähnlich. Unterschied: der Trafo in der Mitte hat hier einen Metallkäfig, bei der P-300 ist ein vergossener Ringkerntrafo eingebaut.
Blick von unten: rechts und links oben die Endstufen mit den Emitterwiderständen, in der Mitte die beiden riesigen 40.000µF Elkos, vorne die Platine für die Schalter.
Vorne an der Front findet man die Anschlüsse für die dritte Lautsprechergruppe als Bananenbuchsen, daneben Schalter für Leistungsbegrenzungen. Damit wollte man die Kunden beruhigen, falls die angeschlossenen Boxen nicht für die hohe Ausgangsleistung dieser Endstufe ausgelegt waren.
Hier der Wahlschalter für drei Paar Lautsprecher, zwei Paar hinten, ein Paar vorne.
Pegelsteller für die Eingänge gibt es auch.
Neben einem Hochpassfilter (für gleichspannungsfreie Eingänge) gibt es an der Front auch noch zusätzliche Cinchbuchsen, daneben eine Umschaltung dafür. Leider ist die Rastung und gegenseitige Auslösung dieser beiden Tasten defekt (vermutlich ein Transportschaden, wegen etwas unvorsichtiger Verpackung). Die wichtige Taste “A” rastet zuverlässig, wird aber von Taste “B” nicht ausgelöst, weshalb “B” nicht eingerastet bleibt. Zu 99,9% wird jedoch der Eingang an der Rückseite verwendet, deshalb kann man damit leben.
Auch die Empfindlichkeit der Power-Meter kann eingestellt werden – beides, sowohl die Leistungsbegrenzung als auch die Empfindlichkeit der Anzeigen, findet sich genau so an der Accuphase P-300. Wer da an Zufall glaubt…
Hier ist zu sehen, dass die Meter wieder mit Lampen beleuchtet sind.
Auch an der Rückwand sind auffällige Ähnlichkeiten zur P-300 zu finden: die Schraubklemmen sind nahezu identisch.
Nach diesem Hinweis sollte besser keine 4 Ohm-Boxen angeschlossen werden.
Da die Endstufe bis zu 1200 Watt aufnehmen kann, haben wir aus Sicherheitsgründen die nur bis zu 3 A (knapp 700 Watt) zulässige Eurosteckerleitung gegen eine zweipolige Netzzuleitung mit Konturenstecker ausgetauscht. Die darf mit bis zu 2.300 Watt belastet werden.
Die gleiche Überarbeitung erfuhr auch der Vorverstärker CA-4500 – auch hier finden sich frappierende Ähnlichkeiten zum Accuphase C-200.
Dies sind die beiden Monitor-Amp-Platinen – ein kleiner Endverstärker mit 2 mal 1 Watt, um kleine Lautsprecher direkt an den Vorverstärker anzuschließen – das hat der C-200 von Accuphase nicht zu bieten!
Die Marke Sanyo bot in Japan seine hochwertigen Hifi-Produkte unter dem Namen “Otto” an, so wie Panasonic den Namen “Technics” dafür verwendete. Auf den Platinen prangt dieser Name. Diese unter dem Namen Fisher verkauften Geräte hießen also in Japan Otto. Die Otto-Geräte (in silber) hießen DCC-3001 und DCP-3001.
Hier sind alle acht Platinen-Steckplätze zu sehen, in denen die Steckkarten arbeiten, das Netzteil und die Schaltelemente an der Front sind hingegen fest eingebaut.
Das sind die Ton-Amp-Platinen.
Das sind die Filter-Amp-Platinen.
Das sind die Phono-EQ-Platinen.
Die Klangsteller sind als Schalter gestaltet und wurden gründlich gereinigt.
Hier wurden alle acht Platinen wieder eingesteckt.
Der Blick von unten in den Vorverstärker.
So schaut der CA-4500 von oben aus, wenn die Abdeckbleche wieder eingesetzt wurden. Diese halten auch die Platinen exakt an ihrem Platz (an den schmalen Kanten im mittleren Blech zu sehen).
Hier ist der Vorverstärker wieder komplett montiert.
Eine Fülle von Bedienelementen verteilt sich über die große Front.
Hier sollte nicht puristischer Umgang der Bedienung gepflegt werden, sondern der Stolz des Besitzers zur Schau gestellt werden. Klangsteller für rechts und links getrennt, Höhen oben, Bässe unten.
Lautstärke, Balance und einstellbare Loudness, neben Filtern mit unterschiedlichen Einsatzfrequenzen und einem Mutingschalter. Anschließbar waren zwei mal Phono, zwei mal Aux und Tuner, dazu noch drei Tapes und zwei Endstufen. Wenn schon, denn schon.
Hinten findet man die dazugehörigen Cinchbuchsen. Die Phono- Eingangsimpedanz ist umschaltbar (33, 47 oder 100 kOhm – keine MC-Systeme anschließbar).
Und unten gibt es noch die Anschlussbuchsen für kleine Monitorboxen – wie gesagt, das hatte das Vorbild, der Accuphase C-200 nicht.

Insgesamt musste man für die Fisher-Geräte doch Einiges weniger ausgeben, als für die Accuphase-Pendants. Von der Ausstattung und von der Leistung her, gewinnt die Fisher-Kombination den Vergleich sogar, sie ist leistungstärker und umfangreicher ausgestattet. Von der Verarbeitung her und von der Qualität der verwendeten Bauteile her, ist die Accuphase jedoch erheblich besser gelungen, was letztendlich den nicht geringen Mehrpreis durchaus rechtfertigt. Die Fisher sind aus Sammlersicht aber deutlich seltener zu finden.