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Technics SE-A5000



Im Jahr 1990 war die große Zeit der Hifi-Branche eigentlich bereits vorbei, die Kunden kauften mehr und mehr kleine Anlagen, die nur noch ein Netzteil im Verstärker hatten und per Buskabel mit den übrigen Komponenten verbunden werden mussten. Somit funktionierte kein Gerät mehr autark und wurden demzufolge auch nur als “Paket” inklusive der Lautsprecherboxen verkauft. Auch die Komplettanlagen “alles in einem Gehäuse” setzten sich mehr und mehr durch, vor allem weil sie billig waren. Allerdings setzten einige Hersteller zusätzlich auch noch auf hochwertiges Hifi. Technics zum Beispiel mit dieser Endstufe, die ich heute vorstelle. Dazu passend gab es natürlich auch einen Vorverstärker namens SU-C5000 (gehört demselben Besitzer und war auch schon mal bei uns zur Überholung). Diese Endstufe schaffte es jedoch nicht in den Export (mangels Nachfrage), so dass man nur an 100V-Exemplare heran kommen kann. Diese kostete in Japan seinerzeit umgerechnet um die 3.000 DM (300.000 Yen), der Vorverstärker nochmals rund 2.000 DM (200.000 Yen).

Die Endstufe ist satte 34 kg schwer, leistet 2 mal 240 Watt sinus an 4 Ohm. Ein Blick nach innen, offenbart einen strengen Doppel-Mono-Aufbau mit insgesamt drei Trafos und zwei “weichen” Netzteilen mit jeweils 40.000µF Siebelkos pro Kanal. Die Endstufentransistoren sind jeweil zu dritt parallel geschaltet. Zwei große Trafos in den Ecken versorgen die Endstufen, der dritte in der Mitte erzeugt gemeinsame Steuerspannungen. Zusätzlich ist alles noch mit einem gelochten Blech abgedeckt. Die Holzseitenteile sind mit hochglänzendem Klarlack versehen, die Front besteht aus den riesigen Power-Metern, mit denen Technics seit Einführung der SE-A5 im Jahr 1981 schon Erfolge feierte. Bis heute kann man sich kaum dem Reiz der übergroßen Anzeigen entziehen. Von oben sehr hübsch indirekt beleuchtet gibt es kaum weitere Bedienelemente. Lediglich die Wahl der zwei Lautsprechergruppen und ein Power-Schalter sind möglich, genügt schließlich auch. Die Größe der Anzeigen ist wirklich beeindruckend! Nach dem Einschalten wird mit Hilfe der unter den Instrumenten angebrachten Leuchtdioden angezeigt, wann welche Abteilung soweit ist – dann erfolgt die Zuschaltung der Lautsprecher. Hier kann gewählt werden welche Lautsprcher spielen sollen. Man hatte den Begriff Bi-Wiring schon damals auf die Frontplatte gebannt. Auf der Rückseite kann zwischen Eingängen mit oder ohne schützende Koppelkondensatoren gewählt werden. Oben sind überaus solide Klemmanschlüsse angebracht. Leider ist eine der Kunststoffteile (oben rechts im Bild) beschädigt gewesen und wird von einer Scheibe und einer langen Schraube gehalten.

Ein wirklich seltenes Schwergewicht, optisch überaus reizvoll und technisch wirklich ordentlich gemacht – daher ein echter Hingucker!