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JVC QL-10

 


JVC (Japan Victor Company) war früher ein 100%iges Tochterunternehmen von Matsushita, besser unter den Labels Technics, National und Panasonic bekannt, die ja als Pionier der Direct-Drive-Plattenspieler gelten. Der Mutterkonzern kam schon 1970 mit dem ersten Direct-Drive-Laufwerk auf den Markt (SP-10). Die Tochter JVC kam dann ab 1974 mit eigenen Direct-Drive-Plattenspielern nach, das Superlaufwerk aus der Laboratory-Serie mit einem 180poligem Motor kam 1977 als Laufwerk TT-101 nur in Japan auf den Markt. Zusammen mit dem hauseigenen Tonarm UA-7045 nannte man dieses Ensemble in einer schweren, soliden Holzzarge dann im Export QL-10 ab 1978. Einen ebensolchen hatten wir nun endlich mal bei uns in der Werkstatt.

Die Steuerelektronik ist beeindruckend und extrem aufwändig gemacht.

Das eigentliche Laufwerk ist ein typisches rundes Einbaugerät, sämtliche Bedienelemente sind auf dem Rand untergebracht. Hier ist das Laufwerk schon wieder in der schweren Zarge eingebaut. Die Zarge ist in amerikanisch Nussbaum ausgeführt, darunter befinden sich mehrere, sogenannte Panzerplatten, das sind sehr schwere, bitumengetränkte Pressspanplatten. Die Bedienelemente auf der linken Seite umfassen einen Netzschalter, die beiden Geschwindigkeitsumschalter und einen Stop-Schalter, der mit einer Tellerbremse verbunden ist. Auf der linken Seite gibt es eine Pitch-Steuerung in 1Hz-Schritten, was sich auf den Kammerton A (440 Hz) bezieht. Insgesamt ein halber Ton plus und minus. In der Mitte statt eines Stroboskops eine Geschwindigkeitsanzeige,
auf zwei Stellen nach dem Komma genau. Der Tonarm UA-7045 ist ein außerordentlich solides Stück Feinmechanik.
Die große Rändelmutter um die Basis dient der Höhenverstellung. Die Tonarmhöhe wird mit dem schwarzen Drehrad verstellt, die Rändelmutter unten fixiert oder löst die Höhenverstellung. Oben an der Basis befindet sich die Antiskating-Einstellung. Der lange silberne Hebel bedient den mechanischen Lift, der eine frische Portion Silikonöl benötigte. Auch dieser ist in der Höhe verstellbar. Die Headshell ist nicht von JVC, sondern eindeutig von Yamaha (YP-D6).
Die originale ist wohl verloren gegangen. Zu der Zarge gibt es natürlich eine angemessene Abdeckhaube.

Dieser Plattenspieler dürfte hierzulande wegen des exorbitant hohen Anschaffungspreises sehr selten sein, wohl dem der einen solchen sein eigen nennen kann.

Das ist ein Bild vom glücklichen Besitzer, wo er seinen Dienst heute versieht.