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Kenwood KA-7300



Der Kenwood Verstärker von 1976 wurde bei uns restauriert. Er verfügt über zwei potente Netzteile, die getrennt für rechts und links, die beiden Darlington-Hybrid-Endstufen versorgen. Er leistet 2 mal 85 Watt sinus und ist mit seiner 4mm starken Alufront einfach zeitlos gestaltet. Er kostete seinerzeit etwa 1200,- DM im Laden.

Hier einige Beispielfotos eines anderen KA-7300:

Ein Blick in das Innenleben des KA-7300. In der Mitte die beiden Netztrafos, dahinter die vier Siebelkos der Railspannungen, rechts und links davon die Kühlkörper der Endstufen-ICs.
Der Eingangswahlschalter liegt hinten in der Nähe der Buchsen und wird mit einer langen Stange betätigt. Das Volume-Potentiometer ist recht hochwertig (vorne mitte). Von außen ist der Verstärker mit anthrazit-farbenem Blech verkleidet. Die Front ist schlicht und übersichtlich gestaltet und gilt daher als recht zeitlos. Es gibt, neben den Potentiometern, Dreh- Kipp- und Druckschalter. Der KA-7300 bietet Anschluss für zwei Plattenspieler, zwei Tapes, Aux und Tuner.
Er ist zudem zwischen Vor- und Endverstärker auftrennbar.
Er kann auch drei Lautsprecherpaare befeuern.

Der Kunde hatte, insbesondere wegen einiger Beschädigungen auf der Oberkante der Frontplatte, den Wunsch ein maßgeschneidertes Holzgehäuse für diesen Verstärker zu bekommen.

In Zusammenarbeit mit Niko Benke von der Retrotischlerei sind wir diesem Wunsch nachgekommen. Niko nennt inzwischen eine CNC-Fräse sein eigen und kann damit sämtlich angefertigte Objekte speichern. Dies ermöglicht es ihm, ein einmal hergestelltes Gehäuse nachzufertigen, ohne das Hifi-Gerät dafür zu benötigen. Die CNC-Fräse arbeitet auf weniger als einen Zehntelmillimeter genau. Diese KA-7300 war das erste Gerät, welches mit einem CNC-gefrästen Holzgehäuse versehen wurde. Hier wird es ausführlich vorgestellt:

Das Holzgehäuse sollte die Aussenkanten der Frontplatte volständig abdecken. Also wählten wir die Gestaltung der Front des Holzgehäuses nach der Art von Marantz-Receiver-Woodcases, die mit Ihren schrägen Frontleisten und dem bündigen Sitz alles verdecken, nur die eigentliche Vorderseite der Frontplatte ist zu sehen. Das Furnier ist amerikanisch Nussbaum, welches für Holzgehäuse dieser Epoche einfach am authentischsten wirkt. Hier ist Einpassung der Frontplatte in einer Ecke gut zu sehen. Auch die Gehrung der Boden und Seitenplatte zu eienander ist gut zu erkennen. An den Aussenkanten des Gehäuses kann man sehr gut ablesen, welche Liebe zum Detail Niko in seiner Arbeit offenbart. Das Furnier ist nicht nur mittig gespiegelt, sondern auch umlaufend weiter verarbeitet, so dass kein Bruch des Furniermusters an der Kante entsteht. Die mittige Spiegelung ist hier besonders gut zu betrachten. Der leichte Glanz entsteht bei uns in der Werkstatt. Wir ölen die Gehäuse mehrmals und versehen sie jedesmal mit einem sehr feinen (1000er) Zwischenschliff. Danach werden die Gehäuse mit Möbelwachs versehen und anschließend poliert. Die Lüftungsschlitze auf der Oberseite dienen der Abführung der Warmluft.
Damit die Schlitze nicht auffallen, ist das Gehäuse aus schwarz eingefärbtem MDF hergestellt (22 mm stark). Auf der Unterseite gibt es zwei große Ausschnitte, durch die die kühle Luft einströmen kann. Die vier Gerätefüße werden zuvor vom Gerät abgeschraubt und mit vier längeren Schrauben wieder in denselben Löchern befestigt. Diese vier Löcher müssen daher sehr exakt passend gesetzt werden. Ein Bild von hinten. Wie sorgfältig diese Holzgehäuse hergestellt sind, kann man an solchen Details erkennen: die Hirnholz-Kanten sind furniert. Alle Buchsen sind noch ohne Probleme zugänglich. Auf der Oberseite kann man den Glanz des Hartwachses erkennen.

Ein solches Gehäuse kann für fast jedes Gerät angefertigt werden. Es kostet zur Zeit 279,- Euro – so wie gezeigt. Andere Furniere sind durchaus möglich, kosten aber 49,- Euro Aufpreis. Eventuelle Sonderwünsche können ebenso berücksichtigt werden.