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Pioneer SA-9100



Im Jahr 1973 war Pioneer noch einer der größten Hifi-Anbieter weltweit mit einem ausgezeichneten Ruf. Der größte Vollverstärker im Programm war der SA-9100, er löste den Vorgänger SA-1000 von 1971 ab. Er leistet 2 mal 60 Watt sinus an 8 Ohm und kostete seinerzeit in Deutschland 1.798,- DM.

Das zu uns zur Überholung eingesandte Exemplar wurde vor vielen Jahren mal preiswert auf einem Flohmarkt erworben und stand seither nur herum und wurde nicht benutzt, da er keinen Ton von sich gab. Eine erster Test ergab, dass ansich nicht viel defekt war, allerdings ein erheblicher Bedarf an Schalter- und Poti- sowie Elko-Kur bestand. Also frisch ans Werk und den Verstärker erstmal komplett zerlegen:
Nimmt man die Frontplatte und dann auch noch die darunter befindliche Werkplatte ab, dann stellt sich das Gerät eben so dar. Aber dann kommt man überall gut heran.
So konnten alle Schalter und Potis wunderbar gereinigt und versiegelt werden.
Nachher wurde die Werkplatte wieder montiert und alles saß wieder an seinem Platz, bei dieser Gelegenheit wurde auch die durchgebrannte Power-Lampe erneuert.
Das ist der kombinierte Phono- und Mikrofon-Vorverstärker, auf dem etliche Elkos erneuert wurden. Jeweils eine Platine für jeden Kanal.
Das ist das Netzteil mit der Schutzschaltung.
Die vielen Drehschalter sind die Klangsteller, sehr aufwändig.
Der Netztrafo und die rechte Endstufe, hier wurden Elkos und Transistoren erneuert, da das Gerät immer wieder in die Schutzschaltung ging.
Hier die linke Endstufe, jede hat ihren eigenen Kühlkörper und ist außen am Gerät angebracht. In der Mitte das symmetrische Netzteil für die Endstufen.
Selbstverständlich kam hier ein neues Relais zum Einsatz.
Die Endstufen sind mit Toshiba-TO3-Transistoren bestückt, alles noch original.
Die einzelnen Abteilungen sind nochmals mit abschirmenden Blechen abgedeckt.
Aussen präsentiert sich der SA-9100 in einem wunderschönen Echtholzgehäuse.
Die Front ist klassisch in silber mit Riffelknöpfen und den Pioneer-typischen Eckleisten.
Bass- und Höhen-Steller sind für 50 und 100 Hz, bzw. 10 und 20 kHz getrennt ausgeführt, findet man so kaum woanders.
Auch die Filter sind zweistufig für unterschiedliche Frequenzen vorhanden.
Die Lautstärke kann durch einen Drehschalter um 15 oder 30 dB abgesenkt werden, zusätzlich gibt es noch einen Abschwächer (Audio Muting) mit -20dB.
An der Rückseite offenbaren sich die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten: zweimal Phono, zweimal Mikrofon, zwei mal Tape, zwei mal Aux und Tuner. Zusätzlich sind Vor- und Endverstärker auftrennbar.
Phono 2 kann impendanzmäßig verändert werden und wie auch Aux2 im Pegel angepasst werden. Dadurch gibt es keine hässlichen Pegelsprünge beim Umschalten. Ebenso kann Speaker B leiser oder lauter gestellt werden.
Prima, dass der Hinweis auf die minimale Impedanz der Lautsprecher nicht fehlt, falsl mehrere Paare angeschlossen werden, das wird nämlich häufig nicht beachtet.

In diesem Zustand ein wirklich schönes Sammlerstück, welches seinem Besitzer sicherlich noch viele Jahre Freude bereitet.