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AIWA SA-A22

1979 brachte die Firma AIWA die erste Mini-Anlage weltweit auf den Markt, mit einer Gehäusebreite von lediglich 210 mm.

Es wurde von Hifi-Freunden meist nur gelächelt, ernst genommen hat die kleinen zunächst kaum jemand - aber der Verkaufserfolg gab dem Hersteller durchaus Recht, denn die Minis gingen weg, die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Es gab zunächst einen Vollverstärker SA-A22, einen Tuner ST-R22 und ein Kassettendeck mit Briefschlitzeinwurf (wie bei den meisten Autoradios damals) namens SD-L22. Dazu gab es kleine Boxen mit der Bezeichnung SC-E11. Die Rackgriffe waren Zubehör und dienten dazu in verschiedenen, ebenfalls von AIWA angebotenen Racks, eingebaut zu werden.  

 

Die Mini-Anlage wurde (ohne Boxen) für 1.098,- DM verkauft und war durchaus nicht lächerlich. Sie wurden rasch als Zweitanlagen fürs Schlafzimmer, die Küche oder sogar im Boot oder Wohnmobil verwendet. Auch heute noch unter Liebhabern sind die AIWA-Minianlagen beliebt. Es gab viele (fast alle bekannten Hersteller) Nachahmer, die später ebenfalls MIni-Anlagen anboten, so viele, dass man dort kaum die Übersicht behalten kann.  Kleiner als diese hier wurde es aber nicht. Auch bei AIWA gab es später viele andere Minis. Toshiba brachte im selben Jahr ebenfalls als einer der Ersten seine Minianlagen auf den Markt, diese waren jedoch 257 mm breit.

 

Der SA-A22 leistet saubere zwei mal 12,5 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN und man kann einen Tuner, einen Plattenspieler (Magnetsysteme) und ein Kassettendeck anschließen. Aus Platzgründen auch nur ein Paar Lautsprecher (die Kopfhörerbuchse schaltet beim Einführen des Klinkensteckers automatisch die Lautsprecher aus), aber sogar für eine Leistungsanzeige mit immerhin fünf LEDs, die lustig zappelt während der Musikwiedergabe. Es gab auch Unterschiede zwischen der internationalen und der mitteleuropäischen Version: DIN-Buchsen für die Lautsprecher, international gab es dort Kabelklemmen. Auch das Tape-Deck hatte DIN-Anschluss und so auch der Verstärker, international waren es natürlich Cinchbuchsen.

 

Erstaunlich ist, dass diese doch sehr preiswerten Minis bis heute noch einwandfrei funktionieren - bis auf die Tape-Decks, dort wird es immer schwieriger selbige instandzuhalten.


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