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JVC JA-S71

Die Marke JVC hat eine bewegte Vergangenheit: ursprünglich 1927 als Tochter des US-amerikanischen Schallplattenherstellers Victor Talking machine Company  gegründet, erlangte sie 1938 Selbstständigkeit, da sich die Amerikaner aus Japan zurückzogen. Es erfolgte die Umbenennung in Japan Victor Company (JVC), in Japan blieb allerdings der Markenname Victor, so stand es auch auf den Geräten. 1954 wurde die Firma von Matsushita (heute Panasonic) übernommen. JVC war einer der größten Hersteller für Fernsehgeräte in Japan, ab Ende der 1960er gab es auch eine größere Abteilung für Hifi-Geräte. Diese wurden in Europa zunächst unter dem Namen "NIVICO" von dem Frankfurter Unternehmer U.J.Fiszman vertrieben. Ab 1978 gab es eine deutsche Niederlassung von JVC, zunächst in Frankfurt, später dann in Friedberg (Hessen). Ab 1985 übernahm dann JVC Deutschland sämtliche Aktivitäten des Herstellers. Als Panasonic dann 2008 Sanyo übernehmen wollte, mussten sie JVC verkaufen, so wollte es das japanische Kartellamt. Schließlich übernahm Kenwood diesen traditionsreichen Hersteller. Heute gibt es noch die JVC-Kenwood Co. in Bad Vilbel (Hessen).

 

Der Vollverstärker JA-S71 von 1976 ist ein grundsolides Gerät, welches vom Aussehen her, eher ein Wolf im Schafspelz ist. Er leistet zwei mal 130 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, verfügt über einen sehr aufwändigen Phono-Entzerrer-Vorverstärker und ein sehr belastbares und gut gesiebtes Netzteil. Er kostete 1.398,- DM und hatte noch kleinere Brüder: JA-S11, 31 und 41 und war damit der größte Verstärker im Programm.

 

Die Marke JVC war mengenmäßig nie so stark verbreitet wie viele andere, obschon die Geräte das durchaus gerechtfertigt hätten. Das lag hauptsächlich daran, dass JVC häufig merkwürdige Gestaltungen vornahm, besonders bei den Receivern. Diese hatten schon in den 1960ern viele Schiebepotentiometer und Equalizer und waren daher nicht so beliebt. So manche Geräte haben aber erheblich mehr Beachtung verdient - der JA-S71 ist so eines.


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