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Mitsubishi DA-A15

Der Mitsubishi-Konzern war riesig, bis die amerikanischen Besatzer nach der Kapitulation 1945 diesen zerschlugen. Der Radios und Lautsprecher produzierende Teil wurde zu Mitsubishi Electric und führte in Japan fortan den Namen Diatone. Als man später die Weltmärkte belieferte, wurde Mitsubishi als Markenname verwendet, in Japan heißen die Produkte aber noch immer Diatone.

 

In den frühen 1970er Jahren stieg man in den boomenden Hifi-Markt ein. Man wollte schon Aufsehen erregende Produkte anbieten und schuf dafür die DA-Serie. Diese bestanden aus Stereo- und Mono-Endstufen, Tunern und Vorverstärkern. Hinzu kam die Gattung Tuner/Vorverstärker (Preceiver) die besonders zum Betrieb der Mono-Endstufen gedacht waren. Auch gab es Zusatzgeräte, wie große VU-Meter zum Verkleiden der Front - alles in absolut professioneller Qualität. Später wurden auch hervorragende Plattenspieler und eines der besten Kassettendecks aller Zeiten angeboten. Berühmt waren ebenso die großen Boxen, die jedoch überwiegend nur auf dem japanischen Markt angeboten wurden.

 

Die hier vorgestellte Stereo-Endstufe DA-A15 ist die erste "15er" Endstufe von 1976. Die Nachfolgerin trug den Zusatz DC (wegen der kompletten DC-Koppelung) und erschien 1978.

Sie hieß "15" wegen der zwei mal 150 Watt sinus an 8 Ohm, allerdings nicht nach DIN, sondern über den gesamten Frequenzbereich (bis 20 kHz) bei einem Klirfaktor von unter 0,01% - und zwar mindestens. Nach DIN gemessen kämen da vermutlich fast zwei mal 200 Watt heraus, an Impulsleistung können bis zu zwei mal 430 Watt an 4 Ohm abgegeben werden. Auffallend ist die äußere Gestaltung ohne Gehäuse - man blickt direkt auf die zwei Netztrafos, die zwei Doppel-Siebelkos und die zwei riesigen Kühlkörper. Die Elektronik befindet sich unten drunter, bltzsauber aufgebaut auf einer großen, klappbaren Platine mit Rastnasen zur senkrechten oder schrägen Aufstellung. Es ist wirklich eine Freude, an einem solchen Gerät zu arbeiten. An den Kühlkörpern befinden sich oben aufgeklebte Indikatoren, die ihre Farbe verändern, falls die Kühlkörper zu heiß werden.

 

Für diese wirklich hervorragende, 17,7 kg wiegende Endstufe mit Doppel-Mono-Netzteilen, wurden seinerzeit moderate 1.850,- DM verlangt. Das Frontpanel mit beleuchteten Power-Metern (DA-M10) kostete zusätzlich noch 480,- DM, der Vorverstärker (DA-P20) dazu schlug mit 1.400,- DM und der Tuner (DA-F20) mit 800,- DM zu Buche. So gesehen waren die Verkaufszahlen doch eher niedriger, da man sich hier schon eindeutig in Gefilden bewegte, die von Marken wie McIntosh oder Accuphase beherrscht wurden - Königsklasse eben. Aber genau da gehört diese Serie auch hin.


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