· 

Kenwood KR-6200

1972 kam Kenwood auf den deutschen Markt, es wurde eine Niederlassung in Heusenstamm bei Frankfurt gegründet. Die erste Receiverbaureihe war mit Holzgehäusen ausgestattet und zeichnete sich durch extreme Robustheit aus. Ich habe in über 40 Jahren Techniker-Tätigkeit (sehr viel Kenwood!) noch nie eine defekte Endstufe an einem der KR-X200-Receiver gesehen! Es gab noch einen größeren Bruder (KR-7200) und vier kleinere Modelle (KR-2200, 3200, 4200 und 5200). Alle sind in ähnlichem Design gehalten, das zu dieser Zeit absolut dem US-amerikanischen Geschmack entsprach.

 

Der KR-6200 ist ein ausgezeichneter FM-Empfänger und hat ein leistungsstarkes Verstärkerteil mit zwei mal 50 Watt sinus an 4 Ohm. Die Ausstattung war schon gegenüber der deutschen Konkurrenz überragend: drei Paar Lautsprecher anschließbar, drei Klangsteller, Eingänge für beinahe alles, wie Phono, zwei mal AUX, zwei mal Tape und Mikrofon (an der Front). Der zweite Tape-Ein- und Ausgang an der Front war noch zusätzlich vorhanden (falls mal jemand mit einem tragbaren Gerät vorbei kommt und eine Aufnahme machen möchte). Ein zusätzlicher Vorverstärker-Ausgang war ebenfalls vorhanden. In Deutschland musste man dafür stolze 1.798,- DM bezahlen, was 1972 wirklich viel Geld war. Aber man bekam etwas grundsolides dafür.

 

Kuriosum: solche Holzreceiver (gerade die von Kenwood) sieht man häufig in Autowerkstätten, wo sie den ganzen Tag über dudeln - seit vielen, vielen Jahren...


Kommentar schreiben

Kommentare: 0