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Denon POA-1500

Die größere Endstufe POA-3000 war für die Marke Denon ein kommerzieller Erfolg, trotz eines Preises von knapp 6.000,-DM. So schob Denon 1983 eine "kleine" Endstufe mit fast demselben Aussehen nach, die "nur" 2.000,-DM kostete. Die nannte sich POA-1500 und klingt nach der Hälfte der 3000 - was aber ganz und gar nicht stimmt! Die "kleine" POA-1500 hat nicht so viel weniger Leistung als die große Schwester (150 zu 250 Watt/Kanal an 8 Ohm über den gesamten Frequenzgang bei weniger als 0,002% Klirr). Immerhin kann die 1500 auch zwei mal 240 Watt an 4 Ohm nach DIN. Die Netzteile machen aber tatsächlich den Unterschied, denn die große bringt 30kg auf die Waage, die kleine "nur" 20 kg. Aber schwächlich ist das Netzteil deshalb ganz und gar nicht. Der riesig wirkende Ringkerntrafo und die beiden sehr großen Siebelkos liefern schon auch wirklich beeindruckende Leistung bis zu 1.300 Watt. Auf getrennte Netzteile für rechts und links verzichtete man aus Preisgründen bewußt - schließlich kommen über 90% aller Hifi-Verstärker weltweit mit einem gemeinamen Netzteil aus.

An der Frontgestaltung der Endstufe gibt es nichts auszusetzen: große beleuchtete Poweranzeigen mit Zeigern, dazwischen das ebenfalls beleuchtete DENON-Emblem, faszinieren schon beim ersten Hinsehen. Unter dem Denon-Schriftzug gibt es noch drei Lampen, die mit right und left und thermal  bezeichnet sind. Diese leuchten eine nach der anderen auf und wenn alle drei leuchten, dann schaltet die Endstufe ein. Die drei Leuchten erlöschen wieder, dafür flammt die Meterbeleuchtung auf. Der Denon-Schriftzug leuchtet die ganze Zeit. Ein faszinierendes Schauspiel.

An der Rückseite finden sich neben Lautsprecheranschlüssen für zwei Paar Lautsprecher noch Pegelsteller und vier Cinchbuchsen. Zwei davon sind als "normal" bezeichnet, die beiden anderen mit "hi-cut/Filter". Dieser Filter begrenzt den Eingang auf 40 kHz (also weit oberhalb jeder Musik). An einem kleinen Schiebeschalter kann gewählt werden, ob man die Endstufe mit (Subsonic) oder ohne Koppelkondensator angeschlossen wird. Keine Sorge, der Kondensator begrenzt den Frequenzgang nur unterhalb von 5 Hz - also völlig egal für die Musikwiedergabe. 

Erstaunlicherweise war der POA-1500 kein besonderer kommerzieller Erfolg vergönnt, denn sie ist heute nur selten zu finden, darf aber als echter Tipp für Hifi-Freunde gelten.


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