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Marantz 2325

Heute stellen wir einen Receiver vor, der sehr selten anzutreffen ist. Er ist einer der letzten Receiver der klassischen Linie von Marantz, der 1976 zum Preis von 2.998,- DM auf dem Markt kam. Er bietet alles, was wir von der “Urserie” der modernen Marantz-Receiver (dies waren 2215, 2230, 2245 und 2270) kennen – nur er kann alles ein bisschen besser und hat von allem ein wenig mehr. Der 2325 leistet 2 mal 125 Watt sinus an 8 Ohm, wiegt satte 26 kg und lässt all die “Spielereien” der Nachfolger zum Glück vermissen. Auch findet man die klassisch schöne blaue Skala hier, drei Klangsteller nebst wählbaren Einsatzfrequenzen, aber auch eine zudem komplett extern nutzbare Dolby-Abteilung – wobei der dolbysierte Rundfunk nie zum Einsatz kam. Er war aber um 1975 in den USA in Planung, weshalb viele Geräte dafür ausgelegt waren.

 

An diesem Exemplar war dem Besitzer beim Auswechseln einiger Lampen versehentlich der Lötkolben an das Skalenseil geraten, welches dann rasch reißt. Er traute sich das Einziehen eines neue Skalenseils nicht zu und sandte deswegen den Receiver zu uns. Das Skalenseil war rasch neu aufgelegt,  jedoch zeigt sich deutlich weiterer Restaurationsbedarf, trotz einwandfreier Funktion.

 

So einen Kondensator wie in der Bildmitte kann man nicht in einem Gerät stecken lassen, mindestens der gehört sofort erneuert. Also kurze telefonische Rücksprache und dann ans Werk. Es wurden insgesamt 11 Kondensatoren und das Lautsprecher-Relais erneuert – wir sollten schließlich nur das Notwendigste machen. Auch wurden die Schalter und Potis teilweise gereinigt.

 

In der Klangstell-Abteilung fanden sich Tantal-Kondensatoren – diese werden prinzipiell ausgetauscht, da sie zu uneinschätzbaren Gefahrenquellen werden können.

 

Glücklicherweise lässt sich dieses Board leicht herausnehmen und ist dann prima zu bearbeiten.

Nach einer gründlichen Reinigung sah dann alles schon viel besser aus.

 

Auch von unten alles wieder chic, die US-Steckdosen wurden still gelegt (VDE-Vorschriften) und am Trafo wurde auf 240 Volt umgestellt.

 

Die BiPin-Lampen wurden nun korrekt eingelötet, zudem dafür gesorgt, dass alle Pilot-Lampen hinter der Skala wieder leuchten.

 

Hier die gesamte Front des 2325 in ihrer ganzen Pracht.

 

Der typische Kunstlederbezug auf dem Blechdeckel – Niko von der Retrotischlerei fertigt aber bereits ein Holzgehäuse für diesen Burschen an.

 

Hinten war bereits das serienmäßige Netzkabel abgeschnitten und mit einem Kaltgerätestecker versehen – wir haben dies wunschgemäß so belassen.

 

Das Modell 2325 ist überaus selten geworden und wird daher recht hoch gehandelt.

 

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