1978 kam bei Sansui die neue G-Serie auf den Markt, die die Doppel-Zehner-Serie (5050, 6060, 7070...) ablöste. Die G-Serie umfasste sieben Receiver (G-2000, 3000, 5000, 6000, 7000, 8000 und 9000), wobei der hier vorgestellte G-9000DB als Variante noch zusätzlich einen Dolby-Kompressor/Expander an Bord hat, um dies z.B. für Bandmaschinen zu verwenden.
Der Monster-Receiver wiegt satte 27kg, ist dabei 56cm breit und leistet 2 mal 240 Watt sins an 4 Ohm nach DIN. Dafür musste man seinerzeit knappe 4.000,- DM hinlegen. Daher kommen fast alle heute noch erhaltenen Geräte von ehemaligen US-Soldaten, die das zoll- und steuerfrei kaufen konnten und häufig an Deutsche verkauften, bevor sie wieder in die Heimat zurück gingen. Sehr beliebt bei Sammlern!
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Ralf Heisterkamp (Montag, 06 Januar 2025 01:39)
Ich bin gerade dabei (mit Hilfe eines Fachmanns) einen G-9000 zu reparieren. Ich lebe in Kanada. Ein wirklich sehr warm klingender Receiver, 2x160 Watt, alles an Anschlussmöglichkeiten, aber ich mag den look nicht. Die Kippschalter und die Beschriftungen sind eine Katastrophe. Zoom mal rein in Photos.
petermann (Dienstag, 11 März 2025 20:46)
"... aber ich mag den look nicht. Die Kippschalter und die Beschriftungen sind eine Katastrophe. "
... dem kann ich nur zustimmen. UND:
Bei der G-Serie wurde erstmals bei Sansui an "Kleinigkeiten" gespart. Mit und ab G gings downside...
(abgesehen von -unnötigen- Watts... z.B. eines G-33000 für den Discothek-Betrieb)
Das war bei der 4-digit- (oder Doppel-Zehner)-Serie noch ganz anders. Alles aus dem Vollen!
Selbst der kleinste 5050 liefert eine Musikalität die einfach nur himmlisch ist. Auch die 2x30 Watt reichen lautstärkemässig für jede Party bis 50m²-Raum (max. 15-Uhr-Einstellung). Dieser großartige "Sansui-Sound" ist innerhalb dieser Baureihe quasi gleichbleibend; allerdings wurde ab 7070 nicht nur die Optik aufgehübscht (Volume-Meter) sondern mit der (z.B.) Mittenregelung bekam man ein weiteres feines Tuning-Werkzeug in die Hand. Die Leistung ging von Modell zu Modell natürlich auch weiter hoch, so dass besonders die Basswiedergabe eines 9090 geradezu markerschütternd ist (lieber nicht den Stromverbrauch kontrollieren...). Höher als 10:30-Uhr kann man den 9090 kaum fahren, wenn man seine Fensterscheiben im Rahmen belassen will. Das kann man nicht wirklich beschreiben, das muß man mal gehört und gefühlt haben.
Warmer Sound mit Punch, transparent und weit aufgefächert in allen Tonlagen.
Wir haben vor Jahren mal einen Klang-Vergleich mit einem 7070 und verschiedenen z.T. "höherwertigen" Marantz Receivern und Verstärkern aus der 70er-Jahre Zeit (per Mischpult Umstellung bei identischer CD-Quelle und über die selben Boxen) unternommen:
Die z.T. auch nicht schlecht klingenden Marantze konnten aber allesamt einpacken. Im direkten Vergleich klingt Marantz zwar auch schön warm, doch gerade der Bassbereich ist bei allen Geräten zu "schummerig" oder überbetont - dort fehlt Punch - so dass alles "etwas matschiger" klingt. Sansui dagegen überzeugt mit einer peppigen und natürlichen Transparenz AUCH im unteren Mittenbereich. Das wird klar deutlich wenn man mithilfe eines Klicks am Mischpult innerhalb des selben Musikstücks einfach umschalten kann.
Wer was "neues" kaufen will und das nötige Kleingeld hat, sollte sich nach einen Sansui QRX-9001 oder Sansui 9090 (ohne DB) umschauen (und ggfls. bei "good-oldhhifi" instandsetzen) und die überbewerteten Marantze außen vor lassen. Aber wie gesagt: Den einmaligen "Sansui-Sound" gibts auch schon günstig mit einem Sansui 6060.