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Marantz 2230

Im Jahr 1972 ging es in der Erfolgsgeschichte der Marke Marantz steil bergauf. Die Firma Bolex in München als Importeur kümmerte sich rührend um das Marketing und sorgte mit sehr hohen Gewinnspannen dafür, dass die Händler diese Geräte sehr, sehr gern verkauften und empfahlen. Besonders die Receiver waren sehr erfolgreich, zumal man mit den vier Grundmodellen beinahe jeden Anspruch und Geldbeutel erreichen konnte. Vom kleinen 2215 für 1.395,- DM bis zum größten 2270 für 2.895,- DM reichte das Angebot. Darüber thronte noch der Model 19 aus der Vorserie, der, da mit einem Oszilloskop ausgestattet, sagenhafte 6.500,- DM kostete.

Die neuen Modellbezeichnungen hatten einen Hintergrund: die erste 2 bedeutet, dass es sich um zwei Geräte in einem Gehäuse handelte (Tuner und Verstärker), die nächste zwei stand für die Anzahl der Endstufen (zwei = rechts und links)  und die beiden letzten Ziffern für die Leistung pro Kanal. Später, als diese Ziffern über 100 gingen, wurde aus 22XX dann z.B. 2325 für zwei mal 125 Watt. Der hier vorgestellte 2230 ist also ein Zwei-Kanal-Reiecer mit zwei mal 30 Watt (an 8 Ohm).

 

Er kostete 1.890,- DM ohne das optionale Holzgehäuse. Die Blechdeckel dieser Baureihe waren mit einer Art Kunstleder bezogen, das ein Holzfurnier abbildete. Die Technik war übliche Mittelklasse und kaum einem Konkurrenten überlegen. Der Preis war aber höher als bei der Konkurrenz und man hatte es geschafft, sich einen exzellenten Ruf zuzulegen, der diesen höheren Preis zu rechtfertigen schien. Optisch setzte man sich von der Konkurrenz durch die blauen Skalen und den "Gyro-Touch-Kreisel"  (der Tuning-Knopf zur Senderwahleinstellung) ab. Die Beliebtheit dieser und der nachfolgenden Serie hält, nur aufgrund des Renommees, bis heute an. Eingefleischte Marantz-Liebhaber gibt es nach wie vor zu hauf. 

 

Dieser Receiver bot dann zwei mal 38 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, hatte einen Phono-, einen AUX- und einen Tape-Anschluss, drei Klangsteller (Bass, Mitten, Höhen), zwei Lautsprecherpaare waren anschließbar, ein FM/AM-Empfangsteil und Vor-/End-Verstärker waren auftrennbar. Ein Quadradial genannter Cinchanschluss war für geplante Vier-Kanal-Dekoder gedacht, um damit Rundfunksendungen in Quadrofonie damit hören zu können.


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