1977 hatte die Superscope GmbH in Dreieich folgende Marantz Stereo-Receiver im Programm: 2216, 2226, 2238, 2252, 2265, 2285 und 2325. Noch immer befand man sich in einer Art "Verkaufsrausch", denn der Name Marantz auf der Front eines Hifi-Gerätes war einfach schon genug, um es leicht verkaufen zu können. Die umfangreiche Palette der Receiver reichte von 898,- DM (2216) bis 2.998,- DM (2325). Der hier vorgestellte 2265 lag mit 2.198,- DM schon im oberen Segment.
Diese Generation von Marantz-Receivern hatte in der optisch abgetrennten Skala noch eine integrierte Bedienleiste mit Druckschaltern und einem Schiebepotentiometer bestückt. Bei den vorangegangenen Serien war diese Leiste stets den großen Potentiometer- und Schalterknöpfen zugeordnet. Daran kann man mit einem Blick die Generationszugehörigkeit erkennen. Die Leistung betrug zwei mal 80 Watt sinus an 8 Ohm nach DIN. An Eingängen hat er neben dem eingebauten Tuner noch Phono (nur MM), Aux und zwei mal Tape zu bieten, Vor- und Endverstärker sind auftrennbar. Die typisch blau hinterleuchtete Skala wurde ebenso wie der Gyro-Touch-Kreisel als Abstimmrad beibehalten. Neu waren nun Lampen in der Skala, die den gerade gewählten Eingang anzeigten. Marantz-typisch immer noch die Stereo-Anzeige, die nicht nur den FM-Stereo-Empfang anzeigt, sondern auch die Stereo-Wiedergabe als reine Verstärkerfunktion. Auch der Gehäusedeckel mit der Holzimitat-Folie war noch immer Standard.
Aus welchen Gründen auch immer werden Marantz-Receiver aus dieser und den vorangegangenen Epochen noch immer zu astronomisch übertriebenen Preisen angeboten. Der gute Ruf halt...
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Walter (Donnerstag, 16 November 2023 16:00)
Naja, die Bewertungen kann ich schon irgendwie verstehen. Wir Jugendliche standen damals in den Hifi Studios mit großen Augen und Ohren und wünschten uns nichts sehnlicher als ein großer Marantz Receiver. Die Knöpfe, die Regler, die Sendereinstellung, alles ein unerfüllbarer Traum. Heutzutage ist das Kleingeld endlich verfügbar. Männer in einem gewissen Alter…
Michael (Dienstag, 18 Juni 2024 15:07)
Ich bin seit Jahrzehnten glücklicher Besitzer einiger Marantz Receiver aus den goldenen 70er Jahren. Ein 2265 steht seit 20 Jahren in meiner Drittanlage und läuft fast täglich. Die Leistung von knapp über 100 Watt Sinus an 4 Ohm ist völlig ausreichend und der FM-Empfang ist mit einfachem Draht nach wie vor hervorragend. Außer den Soffitenbirnchen geht an diesem Gerät nichts kaputt; es läuft, klingt hervorragend und nichts brummt und knistert.
Negativ ist nur, dass die Preise für diese tollen Geräte in letzten Jahren ins utopische gestiegen, häufig über 1.000 €.