Im Jahr 1976 brachte Pioneer weltweit eine sehr erfolgreiche Receiverreihe auf den Markt. Sie reichte vom kleinen SX-450, über 550, 650, 750, 850, 950, 1050 bis zum riesigen SX-1250.
Die Preisspanne reichte dabei von 800,- bis 3.500,- DM, die Leistungsabgabe von 2 mal 25 Watt bis zu zwei mal 258 Watt, jeweils an 4 Ohm nach DIN gemessen. Alle diese Receiver waren silber und hatten Holzseitenteile, die kleineren foliert, die größeren in Echtholzfurnier.
Zusätzlich brachte Pioneer aber noch eine zusätzliche Baureihe heraus, die technisch völlig baugleich mit den Modellen SX-850, 950, 1050 und 1250 war, jedoch statt dessen eine schwarze Front mit silbernen Knöpfen und Applikationen und auch ein schwarzes Gehäuse hatten. Diese Baureihe erhielt die Bezeichnung: SX-55..., wobei der SX-5560 dem SX-850 entspricht, der SX-5570 dem SX-950, der SX-5580 dem SX-1050 und schließlich der SX-5590 dem SX-1250. Diese schwarzen Modelle wurden ausschließlich auf dem Military Markt angeboten, was bedeutet, dass Soldaten, die im Ausland stationiert waren, eigene shops hatten, zu denen Nicht-Militärangehörige in der Regel keinen Zutritt hatten - dort durften nur die Militärs und deren Familien einkaufen.
Die Geräte hatten gegenüber den "normalen" Geräten umschaltbare Netzspannungen für alle möglichen Länder (in der Regel 100, 117, 220 und 240V) und meist sogar umschaltbare Deemphasis für FM (25, 50 oder 75µsec), was für hellere oder dunklere FM-Wiedergabe sorgt, wegen unterschiedlicher Normen in den Ländern.
Der Clou an der ganzen Sache waren die Preise! Da die Militärs im Ausland weder Zoll- noch Steuer-Bedingungen unterlagen, waren die Geräte so billig, dass man es kaum glauben konnte. Die meisten Soldaten in Deutschland verkauften die erworbenen Geräte an Deutsche, kurz bevor sie in die Heimat zurückkehrten. Zumeist erhielten sie den gesamten Neupreis, was für die Käufer immer noch erheblich billiger war, als die in Deutschland angebotenen Geräte. Zurück in den USA oder auch in Großbritannien waren die meisten überrascht, wie teuer dort die Geräte waren und sie letztlich besser daran getan hätten, die billigen Geräte aus dem PX-Shop zu behalten.
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